Wie der Humanistische Pressedienst (hpd) berichtet, wurde der Soziologe und Politologe Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber kurzfristig von der Veranstaltungsreihe „Aspekte der Kritik“ des AStA Köln ausgeladen. Der versierte Extremismus- und Antisemitismusforscher sollte eigentlich am 29. November 2016 zur Frage „Gibt es Antisemitismus und Muslimenfeindlichkeit in der AfD?“ referieren. Doch dann kam alles anders als geplant.
Am 13. November ließen die Veranstalter den Referenten von der Ausladung wissen, da „das Organisationsteam nicht mit den von Ihnen getätigten Darstellungen zum Thema Linksextremismus identifizieren kann bzw. diese nicht unterstützen kann.“ Diese Ausladung ist verwunderlich, da diese Publikation nicht neu und die Materie nicht das Thema der Veranstaltung war. Ganz im Gegenteil. Gleichwohl hätte der Referent sich diesem Thema widmen können, wie geschehen im kürzlich erschienen Band Antisemitismus in der DDR und die Folgen. Armin Pfahl-Traughber steuerte hierzu den Beitrag Antisemitismus im Links- und Rechtsextremismus im Vergleich bei. Aber weder daran noch an einer kritischen Diskussion zum „Streitthema“ hatten die Organisatoren Interesse. Die nächste Veranstaltungsreihe des Kölner AStA könnte daher unter dem Motto „Aspekte der Selbstkritik“ stehen. AStA Alaaf!
Artikel:
hpd } Weshalb ein AStA einen Extremismusforscher auslud | Fehlende Differenzierung auch von links
Literatur:
Armin Pfahl-Traughber: Linksextremismus in Deutschland, Eine kritische Bestandsaufnahme, BpB, Schriftenreihe (Bd. 1569), Bonn 2015, 250 Seiten
Andreas H. Apelt/Maria Hufenreuter (Herausgeber): Antisemitismus in der DDR und die Folgen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2016. 235 S., 14,95 €
Bildquelle: Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen } Andi Comic 3
Kommentar verfassen